Samstag, 30. April 2016

Vielleicht mag ich dich morgen von Mhairi McFarlane



 
 
Titel: "Vielleicht mag ich dich morgen“       
Originaltitel: Here´s looking at you
Autor: Mhairi McFarlane      
Seiten: 496
Verlag: Knaur
Format: Klappbroschur
ISBN: 978-3-426-51647-8
Preis: 9,99 EUR






Die Schulzeit war für Aureliana nicht leicht, da sie aufgrund ihres Leibesumfanges stark gemobbt wurde. 16 Jahre ist es nun her, dass sie die Schule abgeschlossen hat. Auch wenn sich seit dem viel verändert hat, hat sie auf das anstehende Klassentreffen nur sehr wenig Lust. Und vor allem will sie ihren damaligen Schwarm James Fraser, der sie damals tief enttäuscht hat nicht wieder treffen. Da sie sich in den letzten Jahren stark verändert hat und sich jetzt Anna nennt, wird sie dort nicht wiedererkannt. Trotzdem fängt sie wieder einen verletzenden Kommentar von James auf und sie flüchtet überstürzt von dem Treffen.
Für James läuft das Leben momentan nicht gut. Seine Frau betrügt ihn und ist ausgezogen und auch mit seinem Job ist er nicht wirklich zufrieden. Auf dem Klassentreffen begegnet er einer schönen Unbekannten und um seinen Freund nicht merken zu lassen, dass er sich von ihr angezogen fühlt, reagiert er mit einem dummen Kommentar.
Und plötzlich müssen Anna und James zusammen arbeiten. Anna hat Angst, dass James sie erkennt und reagiert abweisend und James ist genervt von dieser Zicke, zugleich fühlt er sich aber auch sehr zu ihr hingezogen. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso näher kommen sie sich.


Das Cover finde ich ganz gelungen und es passt auch gut zur Story. Die Buchdeckel fühlen sich wie Papier an und sind auch ein wenig rauh und das Buch liegt dadurch sehr gut in der Hand.

In Anna konnte ich mich anfangs gut hineinversetzen, später hat sie mich mit ihrer Art dann etwas genervt. Selbstmitleid gepaart mit Zickigkeit ist einfach nicht mein Fall. Ihre Handlungen fand ich auch nicht immer nachvollziehbar. Das sie James überhaupt nochmal vertrauen kann, nachdem was er ihr damals angetan hat ist kaum zu glauben, auch wenn man davon ausgeht, dass sich Menschen ändern können.
James blieb etwas blass und wusste nicht ganz, was er eigentlich wollte. Die Erklärung, warum er sich damals so verhalten hat, fand ich an den Haaren herbeigezogen und eine faule Ausrede. So wirklich konnte ich mich nicht mit ihm anfreunden. Seinen Kater Luther fand ich dagegen genial und er hat mich ein wenig als Grumpy-Cat erinnert. Ihn konnte ich mir bildlich vorstellen und er hat mich einige Male schmunzeln lassen.

Insgesamt hätte „Vielleicht mag ich dich morgen“ ein wenig mehr Humor und auch Gefühl vertragen können. Das Potenzial war da, wurde aber von der Autorin nicht genutzt. Zwischendurch wurde die Story dann etwas zäh und kam nicht wirklich voran.

Fazit: Ein leichter Liebesroman ohne große Höhen und Tiefen. 3 von 5 Sternen.

Mittwoch, 27. April 2016

Das Haus der Lügen von Stephanie Lam




 
Titel: "Das Haus der Lügen“ 
Originaltitel: The Mysterious Affairs at Castaway House
Autor: Stephanie Lam
Seiten: 480
Verlag: Page & Turner
Format: Klappbroschur
ISBN: 978-3-442-20445-8
Preis: 12,99 EUR


 


Der 19jährige Robert Carver besucht 1924 aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit seinen Cousin Alec Bray in Castaway House am Meer. Dort lernt er die Nachbarstochter Lizzie kennen und auch mit Mrs. Bray verbindet ihn etwas. Doch schon bald ist sein unbekümmerter Urlaub am Meer vorbei und dunkle Zeiten beginnen.
40 Jahre später wurde das einst herrschaftliche Castaway House in Wohnungen aufgeteilt. Die 18jährige Rosie ist eine der Mieterinnen. Plötzlich taucht dort ein alter, ziemlich verwahrloster Mann auf. Er hat sein Gedächtnis verloren und Rosie nimmt sich seiner an. Nach und nach erinnert er sich an seine Vergangenheit und ein lang gehütetes Geheimnis kommt ans Licht.


Das Cover und der Titel versprechen einen spannenden Roman über ein Familiengeheimnis. Leider konnte das Buch dieses Versprechen nicht halten. Die Geschichte verlief ziemlich langsam und zäh und mir war lange nicht klar, wo die Autorin hin möchte und auch die Zusammenhänge waren nicht erkennbar. Ich brauchte daher ziemlich lange, bis ich in die Geschichte gefunden habe und auch dann konnte sie mich nicht wirklich fesseln.

Die Story spielt auf zwei Zeitebenen, einmal 1924 als Castaway House noch als Privathaus genutzt wurde. Hier fand ich die Beschreibungen von Herrschaften und Personal sehr gelungen und dieser Teil hat mir gut gefallen. Man begleitet Robert Carver der den auf Grund seiner angeschlagenen Gesundheit den Sommer bei seinem Cousin am Meer verbringt. Der andere Teil spielt 1965 und Castaway House wurde in Wohnungen aufgeteilt. Hier ist die 18jährige Rosie die Protagonistin und sie ist überstürzt von zu Hause ausgezogen und schlägt sich nun alleine durch. Ich fand die Charaktere alle sehr oberflächlich und eine Beziehung konnte ich zu keinem aufbauen. Im Verlauf der Geschichte verlieben sich die beiden Protagonisten, aber diese Liebe hat bei beiden keine Zukunft und bleibt recht gefühlsarm. Mir hätte die Geschichte besser gefallen, wenn sie sich auf den Teil in den 1920ern beschränkt hätte.

Auch vom Schluss war ich ziemlich enttäuscht. Die offenen Fäden werden zwar zusammengeführt, jedoch nicht wirklich miteinander verknüpft.

Fazit: Langatmig und gefühllos. Die Geschichte wirkt nicht ganz ausgereift. 3 von 5 Sternen

Samstag, 9. April 2016

Black Rabbit Hall von Eva Chase




 

Titel: "Black Rabbit Hall“     
Originaltitel: Black Rabbit Hall
Autor: Eve Chase
Seiten: 416
Verlag: Blanvalet
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-764-50560-8
Preis: 19,99 EUR






Die 14jährige Amber Alton besucht mit Ihrer Familien den Landsitz Black Rabbit Hall als ein tragisches Unglück geschieht. Nichts ist danach so wie es war und die Familie Alton hat einige Schwierigkeiten mit der neuen Situation zurecht zu kommen.
Mehr als drei Jahrzehnte später besichtigen Lorna und ihr Verlobter Jon Pencraw Hall, oder wie es die Einheimischen nennen Black Rabbit Hall. Sie planen dort ihre Hochzeit zu feiern. Auch wenn Jon von dem leicht verfallen Haus nicht wirklich begeistert ist, zieht es Lorna in seinen Bann und sie hat das Gefühl, dass das Haus etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat.


Das Cover ist ein richtiger Blickfang und passt wunderbar zur Geschichte. Besonders schön ist das Buch, wenn man den durchsichtigen Schutzumschlag entfernt. Denn nur die Schrift ist auf dem Umschlag, das Haus und die Landschaft sind direkt auf die Buchdeckel gedruckt.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, Amber Altons Geschichte beginnt 1968 und Lornas in der heutigen Zeit. Um das visuell zu kennzeichnen wurden auch verschieden Schriftarten verwendet, man weiß also sofort um wen es gerade geht. Allerdings hatte ich beim Lesen von Ambers Part nicht das Gefühl, mich in den 60ern zu befinden. Gefühlsmäßig hätte ich die Geschichte eher ins 19. Jahrhundert gepackt, da kaum moderne Errungenschaften erwähnt werden und die Gesellschaftsstruktur mit Dienstboten und Herrschaften eher in diese Zeit gepasst hätte.

Gerade Amber hat es nach dem tragischen Tod ihrer Mutter sehr schwer. Sie versucht für ihre Geschwister die Mutterrolle zu übernehmen und dabei vermisst sie ihre Mutter selbst schrecklich. Die Gefühle von Amber und ihrer Familie wurden sehr gut beschrieben und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und ein paar Mal kullerten auch bei mir die Tränen. Im Gegensatz dazu fand ich Lornas Handlungen nicht immer ganz nachvollziehbar und nicht ihrem Alter entsprechend.

Die Autorin beschreibt Black Rabbit Hall und die Umgebung sehr bildlich und das steigert die Atmosphäre des Buches ungemein.

Ein flüssiger Schreibstil und eine gekonnte Kapitelaufteilung ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen und ich hatte es in kürzester Zeit durch gelesen. Die Auflösung des Ganzen war zwar ziemlich vorhersehbar und hat mich nicht überrascht, aber die Story hat ein schönes rundes Ende, sodass mir das nichts ausgemacht hat.

Ich hoffe sehr weitere Romane von Eva Chase lesen zu können.

Fazit: Ein wunderbarer und emotionaler Roman über ein Familiengeheimnis. Klare Leseempfehlung! 5 von 5 Sternen.